Cinéfête 2017
Der Film „Le ciel attendra“ – „Der Himmel wird warten“
Im Rahmen des Cinéfête 2017, einem beliebten und traditionsreichen Schulfilmfestival, das jährlich in rund 100 Kinos in Deutschland stattfindet, besuchten wir, Schülerinnen und Schüler der Klasse BKF1 (Berufskolleg Fremdsprachen 1. Schuljahr) gemeinsam mit der Klasse BKF2 und unseren Lehrerinnen Frau Peter und Frau Wenk den Film „Le ciel attendra“ am vergangenen Mittwoch, den 22.11.2017 in Freiburg.
Um gemeinsam mit dem Zug von Basel nach Freiburg zu fahren, trafen wir uns am Morgen um 7 Uhr am Bahnhof. Wir hatten uns um 9.15 Uhr vor dem Kino verabredet und schauten den Film, welcher zum besseren Verständnis mit deutschem Untertitel unterlegt war, auf Französisch an.
Der Film handelt von zwei französischen Familien und ihren Töchtern. Die Mädchen wurden in Frankreich im Internet von muslimischen Männern kontaktiert und dazu verleitet, dem Islam zu folgen. Sie wurden psychisch so manipuliert, dass sie ihrem „zukünftigen“ Mann folgen und gehorchen werden. Schrittweise wurden sie auf den Weg nach Syrien vorbereitet. Beide Mädchen waren sich nicht bewusst, dass sie für terroristische Aktivitäten rekrutiert wurden.
Der Film zeigte deutlich, wie sich die Jugendlichen immer weiter abkapselten und in den Strudel von verführerischen „Wahrheiten“ gerieten. So wurde ihnen vermittelt, dass sie die Retterinnen ihrer Familie seien und durch Allah beschützt würden.
Der Film zeigte deutlich, wie sich die Jugendlichen immer weiter abkapselten und in den Strudel von verführerischen „Wahrheiten“ gerieten. So wurde ihnen vermittelt, dass sie die Retterinnen ihrer Familie seien und durch Allah beschützt würden.
Die beiden Familien versuchten verzweifelt ihre Töchter, die ihnen total entglitten waren, wiederzubekommen. Lediglich eines der Mädchen konnte nicht nach Syrien aufbrechen. Es wurde nach ihrer Festnahme in kleinen und für sie psychisch schmerzhaften Schritten in die „Wirklichkeit“ zurückgeholt. Die anderen werden wohl nicht wieder zu ihren Familien zurückkehren, da jegliche Suche ohne Erfolg bleibt.
Wir waren nach dem Film bedrückt, da er keine Fiktion, sondern die Wirklichkeit darstellt. Wir dachten darüber nach, dass es viele junge Menschen gibt, die sich in der Findungsphase befinden und sich noch unsicher fühlen. Sie suchen nach Halt, Werten und Normen, was sie in ihrer Umgebung nicht finden können. In dieser Situation sind sie beeinflussbar und anfällig auf Manipulation.
Wir finden es erschreckend, wie viel Macht von Leuten ausgehen kann, welche für eine Ideologie unter dem Deckmantel einer Religion kämpfen. Sie locken gezielt und auf eine perfide Art unsichere Jugendliche an, um sie als Werkzeuge für ihr Vorhaben gefügig zu machen. Diese Leute sind bereit, auf grausame Art Unschuldige zu töten, da sie selbst davon überzeugt sind, dass das, was sie tun, rechtens sei. Man kann für sich kaum ausmachen, was diese Menschen dazu bewegt und was in ihnen vorgeht. Gerade in der Adventszeit wird diese Thematik wieder gegenwärtig angesichts des Jahrestags des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz.
Wir können diesen Film klar weiterempfehlen, da wir davon überzeugt bin, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene noch mehr Aufklärung über Ideologien und die Gefahr der damit verbundenen emotionalen „Abhängigkeit“ benötigen.
Im Anschluss gingen wir mit unseren Lehrerinnen zum Essen in die Markthalle, um gemeinsam über den Film zu diskutieren. Leider mussten die beiden bald nach Schopfheim zurück und wir beschlossen den Tag weiterhin gemeinsam in Freiburg zu verbringen. Wir ließen ihn mit einer gemütlichen Shoppingtour ausklingen. Gegen 16.00 Uhr fuhren wir zurück.
geschrieben von Jacqueline Ziegel und Jula Ekmektzoglou
(überarbeitet von Brigitte PETER)